„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, heißt es so schön. Das wissen die organisierten Nachbarschaftshelfer in Güster besonders gut. Eigentlich helfen sie sich vor allem gegenseitig mit Zeit und gutem Willen, etwa als Haus- und Briefkastenhüter bei Abwesenheit. Aber weil ihnen die zunehmend verdreckte und verschmierte Bushaltestelle am Dorfplatz ein Dorn im Auge war, packten sie mal wieder tatkräftig zum Wohle ihres Ortes zu.
Eine kurze Anfrage beim Bürgermeister, wer denn da eigentlich zuständig sei – und schon schulterten vier der über 30 Mitglieder von „Geben und Nehmen“ am Ort Kärcher und Schrubber und legten los. „Besonders das Klebezeugs ließ sich nur ganz schwer abkratzen“, weiß Anita Mletzko, eine der Aktivistinnen, zu berichten. Während ihr Mann Peter den Hochdruckreiniger brummen ließ und Ellen Fechtner die Reißzwecken aus dem nahe gelegenen Baum pulte, probierte sie zusammen mit Elke Hotes die verschiedensten Putzmittel aus, kroch unter die Bank – und schrubbte, einmal in Fahrt geraten, auch gleich noch den Stein des Ehrenmals nebenan von oben bis unten ab.
Dann ging es an das Bepflanzen der Blumenkübel vor Ort. „Endlich sieht es nach Frühling aus“, sagt sie zufrieden. Nur dass so wenig Güsteraner davon wissen, wie gut die Nachbarschaftshilfe funktioniert, wurmt die Aktiven ein wenig. „Wir sind ja schon seit einiger Zeit am Ort unterwegs, haben Bänke gesäubert und gestrichen, Müll vom Badestrand gesammelt – und helfen uns vor allem untereinander immer wieder aus“, erklärt Beate Dose-Linnich, die das „Geben&Nehmen“ im Kern organisiert.
Den Bürgermeister jedenfalls freuen seine engagierten Güsteraner. Und wohl auch die, die auf dem Weg zum Osterfeuer Halt machen und sagen: „Hier sah’s vor Kurzem doch noch anders aus“… Der nächste Stammtisch von „Geben&Nehmen“, auf dem man sich informieren und beteiligen kann, ist übrigens am Mittwoch, den 17.5., ab 19:30 Uhr in der Alten Schule. Denn vor allem im Kleinen, von Nachbar zu Nachbar über den Zaun hinweg, ist die Nachbarschaftshilfe aktiv.